Blinded and the best Light
Jesi Khadivi, 2020

single-channel projection, 5:56 min

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Asta Gröting’s single-channel video blinded and the best light begins with a dark screen. A slowly intensifying light illuminates the artist’s face gazing steadily, dispassionately at the camera until it the glare washes out her visage, as if to obliterate her completely. What follows is a series of micro-choreographies of light and the face. Like the ebb and flow of a tide, Gröting emerges from the darkness only to retreat within it once again. In each reappearance her face is modulated by a different light source: a strobe, a laser pointer, a scanner, the atmospheric blue glare of an iPad. The prevalence of selfie-culture has certainly produced a glut of images staged, shot, and disseminated by subjects seeking to position themselves in the best light.
Yet Gröting’s video equally calls upon the cinematic close-up, which scholar Mary Ann Doane has described as “always, at some level, an autonomous entity, a fragment, a “for-itself.” In her canonical text Doane notes that Walter Benjamin considered the close-up to be “one of the significant entrance points to the optical unconscious, making visible what in daily life went unseen.” Blinded and the best light seems to alternate between presenting the face as a variable surface and a locus of subjectivity—oscillating between subject and object. An abstract score bringing together psycho-acoustic, electromagnetic recordings of light and electricity amplifies the tension between interiority and exteriority that Gröting’s spatially isolated body conveys. Grinding whirs and electric blips evoke an interior soundscape, as if hearing the sounds of your own body floating through the electromagnetic fields.

Sound concept: Lupus
Sound production: Uwe Bossenz
Camera: Sebastian Krügler
Makeup artist: Friederike Schäfer
Gaffer: Nina Reichmann

Einkanal-Projektion, 5:56 min

Asta Grötings Einkanal-Video Geblendet und das beste Licht beginnt mit einer dunklen Szene. Ein langsam stärker werdendes Licht erleuchtet das Gesicht der Künstlerin, die starr und leidenschaftslos in die Kamera blickt, bis das grelle Licht ihr Antlitz verblassen lässt, als ob es sie komplett auslöschen wollte. Es folgt eine Reihe von Mikro-Choreographien von Licht und Gesicht. Wie Ebbe und Flut eines Stroms taucht Gröting aus dem Dunkel auf, nur um sich dann wieder dahin zurückzuziehen. Bei jedem Wiedererscheinen wird ihr Gesicht von einer anderen Lichtquelle moduliert: ein Stroboskop, ein Laserpointer, ein Scanner, der atmosphärisch blaue Schein eines iPads. Die Verbreitung der Selfie-Kultur hat zweifellos eine Flut von Bildern hervorgebracht; gestellt, geschossen und verbreitet von Subjekten, die sich bemühen sich ins beste Licht zu setzen. Grötings Video nimmt jedoch die filmische Nahaufnahme für sich in Anspruch, die die Filmwissenschaftlerin Mary Ann Doane als „eine, immer, zu einem gewissen Grad, autonome Einheit, ein Fragment, ein „für sich allein“ beschrieben hat. In ihrem kanonischen Text schreibt Doane, dass Walter Benjamin die Nahaufnahme als „einen der signifikantesten Eintrittspunkte in das optische Unterbewusstsein“, betrachtete, „da es sichtbar macht, was im das Alltag unsichtbar bleibt“. Geblendet und das beste Licht scheint zwischen der Darstellung des Gesichts als variabler Oberfläche und Ort der Subjektivität zu schwanken – oszillierend zwischen Subjekt und Objekt. Eine abstrakte Partitur, die psycho-akustische und elektromagnetische Licht- und Stromaufnahmen zusammenführt, verstärkt die Spannung zwischen Innerlichkeit und Äußerlichkeit, den Grötings räumlich isolierter Körper vermittelt. Mahlendes Bummen und elektrische Signale rufen eine innere Geräuschkulisse hervor, als hörten wir die Geräusche unseres eigenen Körpers durch ein elektromagnetisches Feld treiben.

Übersetzung aus dem Englischen: Sarah Elsing

Sound-Konzept: Lupus
Sound-Produktion: Uwe Bossenz
Kamera: Sebastian Krügler
Makeup Artist: Friederike Schäfer
Gaffer: Nina Reichmann